01.05.2025 - 31.05.2025
Antje Meichsner ist multidisziplinäre Künstlerin und arbeitet konzeptuell mit Sound, Film, Text, Grafik und Typografie. Ihr Diplom in bildender Kunst absolvierte sie 2023 an der HfBK Dresden bei Nevin Aladağ, Carsten Nicolai / Alva Noto und Nicole Vögele. Als Gaststudi an der HfM studierte sie bei den Profs Franz-Martin Olbrisch und Stefan Prins elektronische (Live-)Komposition. Ihre Arbeiten wurden im Deutschlandfunk, SWR, BR, MDR, WDR gesendet bzw. ausgestellt im Kunsthaus Dresden, Tapetenwerk Leipzig, Multimediale Biennale „Pochen“ in Chemnitz, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Chemnitz. Sie spielte in den schönsten Clubs der Gegend wie im about blank, Conne Island, IFZ, Objekt klein a, Sektor Evolution, beim DAVE-Festival, Metasolis, Cynet Art, Fusion Festival und im ZKM Karlsruhe.
Ihre Arbeiten sind cineastisch, düster, noisig, nicht-tonal und enthalten oft poetische Texte. Ihre Forschungsfrage zu Sound ist: Wie kann der Körper am Komponieren elektronischer Musik direkt beteiligt sein? Ihr grafisches Werk entsteht aus digitalen Fehlern sowie aus Fotos, die sie als Siebdrucke in die analoge Welt überführt. Sie macht konzeptuelle Musik für Theater und zeitgenössischen Tanz.
Inhaltlich beschäftigt sie sich mit der Rolle des Körpers in der Gesellschaft und welche politischen Diskurse durch die Individuen hindurch gehen. Und, wie das Individuum durch die Landschaft hindurchgeht. Einen besonderen Fokus hat Antje Meichsner dabei auf Menschen, die in der Sächsischen Schweiz leben. Seit 2020 betreibt sie artistic research zu diesem Landstrich, hat demokratisch eingestellte Menschen von dort interviewt, die unter der Dominanz von Neonazis aufgewachsen sind. Daraus ist ein Essayfilm entstanden, und eine Sound-Installation bzw. ein Radio-Feature (Deutschlandfunk, SWR). Für einen Kurzfilm hat sie die ortsbezogenen Sagen vom Lilienstein mit modernen Elementen zu einer neuen Geschichte geremixt und in einen experimentell-narrativen Out-of-Genre-Film umgesetzt. In ihren Siebdrucken und Texten beschäftigt sie sich mit der Form der Landschaften in der Sächsischen Schweiz nach Borkenkäfer und Waldbrand.
Für die einmonatige Residency im Rahmen des Austauschprogramms zwischen C.Rockefeller Center und Meet Factory Praha wird Antje Meichsner Audio-Arbeiten und Kompositionen speziell für die Rezeptionssituation der Bad Schandauer Therme schaffen, genauer gesagt für das Unterwasser-Soundsystem des Salzwasserbeckens. Diese Kompositionen sollen während des Liquid Sound Festivals am 1.11.2025 in Bad Schandau uraufgeführt werden.

Ihre Forschungsfragen dabei sind:
Welche Frequenzen wirken anders unter Wasser, sind durchdringender oder leiser als beim Hören in der Luft? Wie muss die Musik komponiert werden, damit sie mit den zur Verfügung stehenden Mitteln dargestellt werden kann?
Wie viele Exciter mit welcher Leistung und welche Verstärker müssen extra am Becken angebracht werden? Wie kann deren Sound mit dem vorhandenen Unterwasser-Soundsystem sinnvoll gemixt werden?
Welche Rolle spielt Entspannung bei der Rezeption der Unterwassermusik?
Wie beeinflussen Salzwasser, Wärme, Hitze und Feuchtigkeit die Rezipient:innen?
Und: Wie kann ich als Künstler:in auf die Rezipient:innen mit meiner Arbeit Rücksicht nehmen?
Was wird am Ende dabei herauskommen? „Relaxation music for edgy People“.
Der Residenz-Austausch wird unterstützt von DresdenContemporaryArt/Netzwerk Medien Kunst, dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, dem Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im Ländlichen Raum Sachsen e.V., der Toskana Therme Bad Schandau und der Meetfactory Praha.
