Von Februar bis Juli 2020 wird €urOPER viele kleine Akte in verschiedenen professionell geleiteten Workshops entwickeln, welche medial begleitet eine komplexe Geschichte erzählen und ein europäisches Jetztzeit Szenario in Form einer künstlerischen Oper visualisieren. Freuen darf man sich zudem schon auf die Gesamtaufführung der €uroper im September 2020, sowie ein gebündeltes Print und Online Format des Projektes.
Der €urOper Kostümbildworkshop mit Kaur R. Hensel und Iris Dankemeyer lädt nun am 30.05.+31.05.2020 dazu ein, gemeinsam ein eigenes Wesen zu kreieren, sowie am €urOPER online und live Akt „Höhere Wesen“ mit zu wirken.
Kontakt und Anmeldung: oper@crockefeller.org (Uhrzeiten und Veranstaltungsort werden ganz bald bekannt gegeben!!)
Kaur Hensels Kollektion „Die Suche nach dem Ots“ versammelt elf Wesen, die aus einer Welt vor unserer Zeit zu stammen scheinen. Wer sind und was suchen sie?
Die Wesen sind durch Farbe und Materialität eine feste Gemeinschaft, zugleich ist jedes durch individuelle Formen ein eigener Charakter. Ausgehend von der Kollektion wollen wir die Gemeinschaft um neue Gestalten erweitern und selbst Silhouetten und Masken entwerfen. Am ersten Tag des Workshops werden wir Nesseltuch tackern, wickeln und drapieren bis fremde Geschöpfe daraus werden, am folgenden Tag wollen wir sie zum Leben erwecken.
Die Wesen können erste gemeinsame Schritte machen und individuelle Gebärden entwickeln. In Zusammenarbeit mit dem Orchesterprojekt der Europer werden sie außerdem klingen wie eine Oper vom Mond – wo höhere Wesen sind, gibt es keine Sprache und keine Melodien, sondern nur Zischen, Murmeln, Flüstern zu Zimbeln, Rasseln oder Schellen…
otsatu otsa otsas otsese otsuse otsingul – auf der Spitze des unendlichen Endes auf der Suche nach der direkten Entscheidung.
Nach diesem Motto arbeitet der freischaffende Modekünstler Kaur R. Hensel nach Beendigung seines Modedesignstudiums 2017 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Erfahrungen sammelte er als künstlerischer Mitarbeiter sowie im Mode- und Kostümbereich für Film und Theater in Berlin, Halle, Bautzen, Stockholm und seiner Heimat Estland. Ein großer Teil seiner Arbeit fokussiert er gerade auf die Gründung eines Modelabels haemd in Halle. Währenddessen arbeitet er an verschiedenen künstlerischen Projekten zum Thema Seelenhüllen um theatrale Grenzen der Mode auszuloten.
Iris Dankemeyer studierte Soziologie und Sozialpsychologie in Hannover und Philosophie und Neuere deutsche Literatur in Berlin. Nach dem Ende des Studiums 2008 arbeitete sie als freie Autorin (u.a. für konkret, jungle world, De:Bug, testcard), mit den Schwerpunkten Musik- und Kulturkritik, Frauenemanzipation und Neosexualitäten. Aktuell lehrt Sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle Philosophie. In ihrer freien Zeit versucht sie, das altmodische Handwerk der Zauberei zu erlernen.
Letztpublizierte Essays:
„Die Gewalt der Musik. Zur Genese gesellschaftlichen Gehorsams in der transatlantischen Technobewegung“ In: Becker/Harasser/Hayner/Kellermann (Hg.): Grenzsteine. Zur Kritik der Gewalt. Edition Text und Kritik, München 2016.