Nach dem fulminanten Start mit der Lecture von Joscha Bach, lädt das Netzwerk Medien Kunst am 7.10. zum Artist Talk mit Aram Bartholl sowie anschließendem Aluhut-Workshop.
!Achtung: Datum wurde vom 13.10. auf den 7.10. vorverlegt!
Als Kick-Off im Rahmen der Ausstellung „When machines are dreaming“ und der Konferenz „Datenspuren“ des Chaos Computer Club. Die Ausstellung sowie die Konferenz eröffnen am 21.10.2017.
Ort: Technische Sammlungen Dresden
Zeit: Sa. 7.10.2017 16-18 Uhr
Werkvorstellung:
Aram Bartholls Werk schafft ein Wechselspiel zwischen Internet, Kultur und Realität. Wie beeinflussen uns unsere Kommunikations-wege, die wir als solche nutzen? Bartholl fragt nicht nur, was Menschen mit Medien tun, sondern was Medien mit Menschen machen. Spannungen zwischen öffentlichem und privatem, online und offline, Techno-Lust und Alltag stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit und seiner öffentlichen Interventionen und Installationen, die oft überraschend physische Manifestationen der digitalen Welt mit sich bringen und unsere Vorstellungen von Realität und Unmoral herausfordern. Bartholl hat im MoMA Museum of Modern Art NYC, dem Skulptur Projekte Münster und in der Londoner Hayward Gallery ausgestellt und zahlreiche Workshops, Vorträge und Performances international durchgeführt. Bartholl lebt und arbeitet
in Berlin und ist Mitglied der Arts&Culture Gruppe des Chaos Computer Clubs.
Workshop Aluminiumhut (making of):
Der Begriff Aluhut beschreibt im Jargon eine Person, die paranoid gegenüber allen Arten von Überwachung, Verfolgung oder dem Ziel einer Gedankenkontrolle zu werden ist. Unter diesen Menschen ist der Glaube verbreitet, dass das Tragen eines Hutes aus Alufolie Ihr Gehirn vor geistig manipulierenden Wellen schützt, die von Satelliten aus dem Weltraum und so weiter gesendet werden. Diese Ideen sind in der Regel als Verschwörungstheorien
bezeichnet und werden von der Mehrheit der Menschen nicht ernst genommen. In der Hackerszene wird „Aluhut“ als freundliche Beleidigung auf höhnische, scherzhafte Art und Weise durch die Gegend geworfen. Andererseits ist seit den Snowden-Enthüllungen die Tatsache, dass jede Art von Massenüber-wachung heute tief in jede Kommunikation eingreift, zu einem allgemein akzeptierten Wissen geworden. Früher ‚verrückte‘
Aluhutgeschichten, wie U-Boote, die Glasfaserkabel auf dem Meeresboden ablauschen, haben sich leider bewahrheitet. Futuristisch klingende Methoden der Datenüberwachung gehören heute zum Alltag. Aber wir können es nicht sehen, fühlen oder hören. Seien wir ehrlich, niemand gibt Facebook oder Google auf. „Nichts zu verbergen“ ist daher das gemeinsame Mantra der post-privaten Gesellschaft. Die Massenüberwachung entwickelt
sich zu einem weithin akzeptierten Phänomen als Gegenleistung für spekulative Sicherheit. Das ist die Welt, in der wir jetzt leben.
Es scheint so, als ob wir durch die Enthüllungen von Snowden über all diese Überwachungsprogramme Bescheid wüssten, dass wir alle zu Aluhüten geworden sind. Also lasst uns welche machen! Wirklich schöne!! Vielleicht helfen sie am Ende doch?!? Sie schützen wirklich gut! ALUHÜTE sind perfekt und die neueste Mode!
www.whenmachinesaredreamin
Diese Veranstaltung wurde ermöglicht durch die Zusammenarbeit und Förderung der Initiative „Kultura.digital“ und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.
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